„Wie inszeniert man ein Stück unter Berücksichtigung des Mindestabstands und mit einer Maske im Gesicht, die weder Gefühlsausdrücke sichtbar macht noch großen thematischen Spielraum für eine zukünftige Aufführung zulässt?
Vielleicht ein Gangsterdrama mit Banküberfall, eventuell eine moderne Zorro- oder Batman- Adaptation mit Mund-Nasenschutz statt Augenmaske?“ Dies waren die Gedanken der Literaturkursleiterinnen Kristina Gotthardt und Michaela Kleine Kreutzmann vor dem Schulstart ins aktuelle Schuljahr 2020/ 2021 am Gymnasium Laurentianum.
Da kamen die Bewerbungsunterlagen der Qualitäts- und Unterstützungsagentur des Landesinstituts für Schulen in NRW (kurz QUA-LiS) für einen „Kompetenzcheck Schultheater“ gerade recht.
Kurz nach der Bewerbung erreichte die beiden Kursleiterinnen die freudige Nachricht, dass die von Kristina Gotthardt in den Sommerferien durchgeführte Bewerbung für die beiden zukünftigen Grundkurse im Fach Literatur mit 40 Schülerinnen und Schülern erfolgreich war.
Somit fand Ende September ein aufregender ganztägiger Theaterprojekttag mit diversen Workshops unter professioneller Beratung am Gymnasium Laurentianum statt.
Begeistert schrieben Schülerinnen und Schüler an ihrem Stück, lernten Bewegungsschleifen und Tänze für die Bühne und arbeiteten mit Keyboard, Saxophon, Triangel und Co. an der Bühnenmusik und schrieben ihre eigenen Liedtexte.
Normalerweise findet das landesweite Theatertreffen in Soest statt. Da dies unter den derzeitigen Bedingungen nicht möglich war, kamen Theaterpädagogen und Fachberater in das Gymnasium Laurentianum und unterstützten die Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen in dieser frühen Phase ihres Bühnenprojekts. Die Kreativität, Produktivität und der respektvolle Umgang untereinander beeindruckten alle QUA-LiS-Berater sehr. Sie boten an, die Lerngruppe auch in einem späteren Stadium ihrer Planung zu besuchen, um weitere Impulse und Input anzubieten.
Nun bleibt nur zu hoffen, dass eine Aufführung des Stückes am Ende des Schuljahres möglich sein wird, so dass nicht nur die Kursleiterinnen in den Genuss des schauspielerischen Talents ihrer Schützlinge kommen können, sondern auch deren Familien und Freunde. Es wäre eine angemessene und einmalige Würdigung und Belohnung ihrer intensiven Theaterarbeit.
(So viel sei schon vorweggenommen: Es wird weder eine Zorro- noch eine Batmaninszenierung.)