Berlin-Projekt der Q1

Berlin war eine große Erfahrung

69 Laurentianer:innen der Q1 waren mit ihren Lehrer:innen zum jährlichen Berlin-Projekt ihrer Schule in der Hauptstadt. Dabei standen intensive Erfahrungen im Mittelpunkt und führten zu tiefen Einblicken.

Eine Woche in Berlin stand im Zeichen des gesellschaftlichen Lernens. Sei es bereits auf der Hinfahrt die Erkundung der ehemaligen Grenzkontrollstelle Helmstedt/Marienborn zwischen den ehemals beiden deutschen Staaten, sei es der Besuch einer Suppenküche für Obdachlose in Berlin oder die Auseinandersetzung mit der großstädtischen Jugendkultur bei einem Street-Art-Rundgang durch Kreuzberg.

Die Jahrgangsstufe Q1 vor dem Brandenburger Tor.

Einen ersten Überblick über die pulsierende Großstadt verschaffte sich die Gruppe am ersten Tag auf dem Fahrrad. Vom Prenzlauer Berg aus wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt angesteuert und dabei gleichzeitig wichtige Themen wie die Gentrifizierung der Stadt angesprochen.

Die Jahrgangsstufe Q1 erkundet Berlin mit dem Fahrrad.

Museums- und Ausstellungsbesuche folgten, vor allem aber die fachbezogene Erschließung des Lebens in Berlin in verschiedenen Workshops, die die Schülerinnen und Schüler zuvor gewählt haben. Warum gilt Hellersdorf/Marzahn als Problembezirk und stimmt das überhaupt? Das wurde vor Ort untersucht. Wie kommt man dazu, als Rechtsextremist Gewalttaten zu begehen und wie kommt man aus der Szene wieder heraus? Das wurde im Gespräch mit einem ehemaligen Rechtsextremen besprochen. Wie kommt man auf die Idee, dass die DDR im Vergleich mit der BRD der freiere Staat gewesen sei, weshalb nun die AfD gewählt werde? Auch das wurde in einem kontroversen Gespräch der Schülerinnen und Schüler mit einem ehemaligen Berliner DDR-Funktionär besprochen und sorgte für Kopfschütteln und wurde anschließend reflektiert.

Neben diesen intensiven Erfahrungen kam auch die touristische Erschließung Berlins nicht zu kurz. Der Besuch der Reichstagskuppel zum Sonnenuntergang sorgte ebenso für schöne Fotos wie der anschließende Besuch des Brandenburger Tors. Und ein freier Nachmittag führte die Schülerinnen dann in die Mall of Berlin und an all die Orte, die nicht auf dem Bildungsprogramm standen.

Der gemeinsame Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen, bei dem ehemalige Häftlinge den Schülerinnen und Schülern von ihrer dort erlittenen Folter berichteten, stellte für alle Beteiligte eine emotionale Herausforderung dar.

Das seit dem Jahr 2000 durchgeführte Berlin-Projekt mit all seinen Erfahrungen bildet als Oberstufenprojekt zu Beginn der Qualifikationsphase auch in diesem Jahr wieder eine wertvolle Basis für das weitere Lernen in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern und stellt ein Alleinstellungsmerkmal des LAU in der Abiturvorbereitung dar.