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Die Anfänge unserer Schule reichen zurück bis in das Mittelalter
Das Gymnasium Laurentianum in Warendorf ist eine der ältesten Schulen im deutschsprachigen Raum. Namentlich überliefert ist ein Rektor der Warendorfer Lateinschule im Jahre 1329. Das Foto zeigt die erste urkundliche Erwähnung, das Wappen zeigt den hl. Laurentius als Namengeber der Schule.
Die Zeit seit der ersten urkundlichen Erwähnung ist untenstehend in Abschnitte eingeteilt.
14. Jahrhundert - 1683
Im 14. und 15. Jahrhundert waren die Rektoren geistlichen Standes.
Nach der Umwandlung der Domschule in Münster in eine humanistische Gelehrtenschule wurde diese zum Vorbild für die Warendorfer Schule bei der inneren Gestaltung. Der lateinische und griechische Lektürekanon legt Zeugnis ab von einem beachtlichen Niveau humanistischer Bildung. Zugleich gerieten Stadt und Schule in die Turbulenzen der Reformationszeit und reformatorisch gesinnte Persönlichkeiten wurden Rektoren.
Im Zuge der Gegenreformation übernahmen die nunmehr in Warendorf missionierenden Franziskaner die Lateinschule. Die Erhebung zum Gymnasium im Jahre 1675 fand allerdings schon 1683 ein jähes Ende.
1683 - 1776
In der Folgezeit wurde die Schule von Lehrern geführt, die durch die Stadt angestellt waren, nach Genehmigung durch den Archediakon, den Pfarrer der Laurentiuspfarre. Bereits im 18. Jahrhundert erreichte man wieder den Status eines Vollgymnasiums mit beachtlichen Schülerzahlen, Hinweise auf dramatische Spiele und Prämienbücher für die besten Schüler blieben erhalten und sind Ausweis eines regen Schullebens. Seit 1754 leitete erneut ein Franziskaner das Gymnasium Laurentianum, eine Zeit der Blüte des barocken Schultheaters.
1776 - 1832
Das Griechische wurde zurückgedrängt, deutsche Stilkunde, Arithmetik, Geometrie, Geschichte und Geographie waren nun verpflichtende Fächer. Die enge Bindung zum Franziskanerkloster blieb indes bis zur Säkularisation 1803 erhalten. Mit der Zugehörigkeit Warendorfs zur preußischen Provinz Westfalen erfolgte 1820 die Neugründung der Schule als „Höhere Lehranstalt“ im neuhumanistischen Geist, später als Progymnasium bezeichnet. Lehrer waren nun Weltpriester und es entstand 1830 ein Neubau, das neuklassizistische Gebäude an der Kurzen Kesselstraße. Entsprechend den Bedürfnissen des Gewerbebürgertums bot man für die Realschüler nun statt der alten Sprachen Unterricht im kaufmännischen Rechnen und den neuen Sprachen Englisch und Französisch an.
1832 - 1918
1832 wandelte sich das Progymnasium zu einer „Höheren Bürger- und Realschule“, um seit 1856 wieder als voll ausgebautes Gymnasium zu entstehen, seit 1875 „Königliches Gymnasium“, eine altsprachliche Bildungsstätte mit strikter Loyalität zum preußisch-protestantischen Staat und der Hohenzollerndynastie, bei gleichzeitig katholischer Prägung.
1918 - 1932
Nach dem 1. Weltkrieg, in dessen Verlauf einige Schüler und Lehrer als Soldaten fielen, setzte man die Tradition des altsprachlichen Gymnasiums fort. Traditionspflege entfaltete sich in dem 1921 gegründeten, bis heute verdienstvoll im Interesse von Schule und Schülern agierenden „Verein Alter Laurentianer“. 1922 entstand die „Deutsche Schule in Aufbauform“ (Vorläuferin des Augustin-Wibbelt-Gymnasium), deren Kollegium vom Gymnasium Laurentianum gestellt wurde. 1927 bezog man gemeinsam das Gebäude des ehemaligen Lehrerseminars an der Freckenhorster Straße. Die Personalunion dauerte bis 1960.
1933 - 1945
In der Zeit des Nationalsozialismus dürfte die konservativ-katholische Prägung von Kollegium und Schülerschaft in ihrem Beharrungsvermögen sich als stärker erwiesen haben als der Veränderungswille durch die NS-Ideologie. 1944 erfolgte die Umbenennung in „Brun Warendorp Schule“ (nach dem Lübecker Bürgermeister aus Warendorfer Geschlecht), und Bombenangriffe, Tieffliegerbeschuss und schließlich der Einmarsch der Alliierten machten ein geordnetes Schulleben weitgehend unmöglich.
1945 - 1970
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Traditionsname wiederhergestellt, dem altsprachlichen Zweig trat ein mathematisch-naturwissenschaftlicher zur Seite. Seit 1958 bot die Schule Englisch als erste Fremdsprache an, seit 1963 konnte Französisch als dritte Fremdsprache gewählt werden, und damit war ein neusprachlicher Zweig geschaffen.
1970 - 1979
Im Rahmen der Oberstufenreform löste man in den 70er Jahren die Klassenverbände in der Sekundarstufe II zugunsten eines Kurssystems mit Wahl- und Abwahlmöglichkeiten auf. 1974 bezog die Schule ein neues Schulgebäude, einen Betonbau nach dem Entwurf des Architekten Harald Deilmann.
Die drehbaren Säulen (1974) auf dem Schulhof stammen von dem Künstler Henryk Dywan (*1933 in Solingen) und sind zu einem Markenzeichen der Schule geworden.
Ebenfalls 1974 wurde der von Rolf Glasmeier (1945-2003) stammende „Antennenbaum“ im Eingangsbereich der Schule aufgestellt.
Im selben Jahr übernahm die Stadt Warendorf die Trägerschaft des bisher staatlichen Jungengymnasiums. 1979 öffnete sich das Gymnasium Laurentianum auch für Mädchen.
1979 - heute
1979 feiert die Schule ihr 650jähriges Schuljubiläum mit einer Festwoche (Treffen von Ehemaligen, Ausstellung, Festschrift). 1987 absolvieren Laurentianer erstmals ein Betriebspraktikum. Im selben Jahr verlässt mit dem Motto „Famous last boys“ der letzte reine Jungenjahrgang die Schule. 1997 endet die Amtszeit des Schuleiters OStD Klaus Gruhn, seine Nachfolgerin wird 1998 OStD‘ Marlis Ermer. 2004 beginnt die Partnerschaft mit dem Juliusz Slowacki Lyzeum in Oleśnica (Polen). Seit 2009 ist das Laurentianum eine Schule mit gebundenem Ganztag. 2019 wird das Augustin-Wibbelt-Gymnasium mit dem Gymnasium Laurentianum vereint. 2021 endete die Amtszeit von OStD Marlis Ermer. Ihr Nachfolger wurde OStD Malte Prigge. Stellvertretende Schulleiterin ist OStR`Petra Behrens.