Artikel von Jana Niehoff in der Glocke vom 14.09.2019:
Wo früher noch Stift und Papier maßgeblich waren, benötigen viele heute ihre Smartphones, Tablets oder Laptops. In Zeiten des digitalen Wandels müssen gerade Schulen ihre Schüler und Schülerinnen auf diese Veränderungen vorbereiten. Das Warendorfer Gymnasium Laurentianum wird dies tun – mithilfe der „HPI-Schul-Cloud“, die bundesweit Schulen vernetzt.
Im vergangenen Jahr ist das Gymnasium Laurentianum als einzige Schule im Kreis Warendorf vollwertiges Mitglied des MINT-EC-Schulnetzwerkes geworden. MINT-EC ist das nationale Excellence-Netzwerk, bestehend aus mittlerweile 325 ausgezeichneten Schulen, die ihren Schwerpunkt im Bereich der MINT- ächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) setzen.
Gemeinsam mit desem Netzwerk und unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Hasso-Plattner-Institut aus Potsdam die „HPI-Schul-Cloud“ entwickelt. Diese soll es Lehrkräften und Schülern ermöglichen, schulübergreifend digital Lerninhalte zu teilen und aufzugreifen.
„Alle MINT-Schulen können sich bei der Nutzung der Cloud einbringen“, sagt die Schulleiterin des Laurentianums, Marlis Ermer. „Das ermöglicht eine nachhaltige Vernetzung motivierter Menschen hin zu einem kreativen Austausch.“
Die HPI-Schul-Cloud unterstütze das Ziel des MINT-Netzwerks, erklärt der stellvertretende Schulleiter Malte Prigge. „Bei MINT-EC geht es um Vernetzung und Austausch“, sagt er. „In einem Kreis von Schulen, die das notwendige Interesse für Diskussionen über innovative Ideen, Forschungen und Schulinhalte vorweisen, erleichtert die Cloud nun diesen Austausch.“
Auch fördere die Nutzung des Cloud auch die Ausbildung der Schüler bezüglich der Digitalisierung. „Es ist wichtig, dass die Kinder einen souveränen Umgang mit digitalen Medien erlernen, um so die Zukunft gestalten zu können“, so Ermer.
Die Schüler werden jedoch keinen uneingeschränkten Zugriff auf die Inhalte der Cloud haben. Vorrangig richte sich die Cloud an die Lehrer. Diese könnten auf die Inhalte zu sämtlichen Unterrichtsfächern zugreifen und so entscheiden, welche sie für ihren Unterricht verwenden wollen. Ob die Cloud sich langfristig in den Schulalltag integrieren werde, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, sagte Ermer im „Glocke-Gespräch. „Das HPI ist als Anbieter besonders. Es hat das Anliegen, Schulen digital zu reformieren und ist damit einmalig in Deutschland“. Eine langfristige Nutzung der Cloud und die einhergehende Vernetzung der Schulen ist aus Sicht der Schulleitung in jedem Fall wünschenswert, meint auch Malte Prigge.