Informatik erforschen und verstehen: Generalprobe der Science Buddies

Die ausgebildeten „Science Buddies“ führen Kinder spielerisch an Informatik heran.
Bild: Anja Tenbrock, Die Glocke, v.l.n.r.: Anna, Janina, Maren, Dennis, Sophia, Fynn, Mara, Maresa, Johanna., Anna und Milan

„Herzlich willkommen in der Roboterwelt“ hatte eine der elf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 an die Tafel geschrieben, vor der sich Reinhardt Böhm, Dr. Olaf Gericke, Peter Scholz und Malte Prigge bei der Vorstellung des Projektes „Informatik erforschen und verstehen“ am 22.9.22, ablichten ließen. Für die elf Laurentianer*Innen aus den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 war diese Eröffnung der Start für den offiziellen Teil ihres Einsatzes als „Science Buddies“.

Das Schülerlabor Phänomexx und das Netzwerk „Haus der kleinen Forscher“ hatten die mobile Lernumgebung mit Unterstützung von Stadt und Kreis Warendorf und der Sparkasse Münsterland-Ost entwickelt. Viertklässler*Innen der Warendorfer Grundschulen und Fünft*klässlerInnen von Laurentianum und Mariengymnasium können vom Oktober an bis Januar 2023 die abwechslungsreichen Lern-Stationen in den Räumen des Laurentianum nutzen, wobei sie von den Science Buddies betreut werden. Immer drei der elf werden jeder Besucherklasse zur Seite stehen.

V.l.n.r.: Reinhardt Böhm (Vorsitzender Phänomexx), Dr. Olaf Gericke (Landrat des Kreises Warendorf), Peter Scholz (Stellvertretender Leiter der Sparkasse Münsterland-Ost) und Malte Prigge (Schulleiter Laurentianum) erläuterten die Wichtigkeit, Grundschüler*Innen mit der Informatik vertraut zu machen.

Die Ausbildung zu Science Buddies

Befähigt dazu wurden die Science Buddies durch die 4-tägige Ausbildung, die sie im Vorfeld genossen hatten. Dabei arbeiteten die Pädagogiklehrerin Verena Taugs, der MINT-Koordinator des Laurentianum Philipp Schulte eng mit Reinhardt Böhm und Anna Weber vom Schülerlabor Phänomexx e.V. zusammen.

Was macht eine gute Lehrkraft aus? Was sind Kriterien für guten Unterricht? Wie verläuft die kognitive Entwicklung von Kindern? Den Science Buddies, die zuvor bereits Pädagogikunterricht hatten, waren die wichtigsten reformpädagogischen Konzepte bereits bekannt. Andere profitierten im technischen Teil der Ausbildung von ihren naturwissenschaftlichen Leistungskursen oder ihrer technischen Affinität. Am Ende waren alle auf dem gleichen Stand.

Während der Ausbildung wurden auch die 20 Informatik-Stationen aufgebaut, erprobt, Verbesserungsvorschläge eingebracht und umgesetzt. „Dabei waren die Schüler*Innen motiviert bis in die Haarspitzen“ lobt Verena Taugs.

Wir sind so geschult worden, dass wir die Besuchergruppen erst anleiten, uns dann aber zurückziehen, damit die Kinder ganz im Sinne von Montessori alles selbst ausprobieren, zu Lösungen kommen und im wahrsten Sinne begreifend lernen können, erläutern die Science Buddies.

„Wenn ich dieses Angebot in der Grundschule oder in der Klasse 5 oder 6 hätte wahrnehmen können, hätte ich einen ganz anderen Zugang zur Informatik bekommen“. Die Begeisterung an dem Projekt ist der Pädagogiklehrerin Verena Taugs anzumerken. Sie hatte das Fach Informatik in ihrer Kindheit für sich als zu abstrakt erlebt, als dass eine Leidenschaft hätte geweckt werden können. „Mit dem Projekt haben Kinder die Möglichkeit, die Zusammenhänge ganz anders zu begreifen, in dem sie selbst tüfteln und auf die Lösungen kommen. Das macht sie stolz und motiviert ungemein. Ich kann die Teilnahme jeder Grundschule nur empfehlen.

Für die Science Buddies war die Eröffnung des Stationenlernens ihre Generalprobe: Sie übernahmen bei den eingangs erwähnten Besuchern (Landrat Dr. Olaf Gericke, Peter Scholz), der ehemaligen Schulleiterin Marlis Ermer, dem  Schulamtsleiter Udo Gohl und den interessierten Lehrkräften anderer Schulen die Einweisung in die Stationen. „Es hat alles gut funktioniert, das nimmt uns die Nervosität vor der Aufgabe“, meinte Maren, eine der Science Buddies.

Über ihre Ausbildung und den gezeigten Einsatz erhalten die 11 Schüler*innen ein Zertifikat. Außerdem können sie sich Punkte für ihr MINT Zertifikat anrechnen lassen.