LAU – Weltreise | Irland

Die Insel Irland beheimatet zwei Staaten: die Republik Irland und im Norden die auch heute noch zu Großbritannien gehörende Provinz Ulster (die auch Nordirland genannt wird). Seit Jahrtausenden ist Irland Schauplatz von Eroberungen, Aufständen und Zerstörungen.

Die erste Karte zeigt die Insel Irland/Nordirland, die zweite zeigt „Irland“ und das „Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland“.

Wenn man von Großbritannien spricht ist eigentlich „Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland“ gemeint. Dies ist der offizielle Name.

Nordirland: 13843 Quadratkilometer

Irland: 70273 Quadratkilometer

Nordirland: 1,88 Millionen

Irland: 4,9 Millionen

 Irisch, Englisch

Nordirland: Belfast

Irland: Dublin

Nordirland: Slieve Donard (849 m)

Irland: Carrantuohill (1041 m)

Nordirland: Bann (129 km)

Irland: Shannon (386 km)

Euro

Erstbesiedelung durch Menschen

Die Erstbesiedlung durch Menschen hat vermutlich vor etwa 10000 Jahren stattgefunden. Ab dem vierten Jahrhundert vor Christus besiedelten keltische Einwanderer die Insel. Die anfangs entstandenen kleinen Königreiche schlossen sich bald zu fünf großen Herrschaftsgebieten zusammen. Im fünften Jahrhundert wurden die Iren vor allem durch den Missionar Patrick christianisiert und die Insel erlebte einen religiösen und kulturellen Aufschwung. Seit damals findet am 17.3. der St. Patricks Day zu Ehren des irischen Schutzheiligen statt und wird überall auf der Welt von Iren durch Umzügen gefeiert. Dabei wird die Farbe grün benutzt und Kleeblätter als Glückssymbole.

Die Wikinger

Aber auch dieser Aufschwung verlief nicht ohne Störungen: immer wieder überfielen die Wikinger die Siedlungen oder gründeten eigene Städte auf Irland.

Der Einfall der Engländer – Anglikaner gegen Katholiken

Die nachhaltigsten Auswirkungen hatte jedoch der Einfall der Engländer gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Nicht nur wurde die einheimische Aristokratie vertrieben, man versuchte auch die katholischen Iren zur neuen anglikanischen Kirche zu bekehren.

Das ließen die Iren sich nicht gefallen und der Versuch hatte massive Aufstände zur Folge, welche wiederum zu Gegenreaktionen auf Seiten der Engländer führte. Ein mehrere Jahrhunderte währender Kampf zwischen den englischen Besatzern und dem irischen Willen nach Unabhängigkeit begann.

Durch systematische Ansiedlung gelang es in der Provinz Ulster dafür zu sorgen, dass dort die Protestanten zur Mehrheit wurden. Doch die religiösen Konflikte hörten nicht auf.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts konnten die Protestanten den Katholiken eine vernichtende Niederlage zufügen, die noch heute in Nordirland mit den umstrittenen Märschen des Oranierordens gefeiert werden (und immer wieder zu Auslösern von Gewaltexzessen wurden).

Unabhängigkeitskrieg

Durch die weiterhin bestehende Bevormundung der Iren durch die Engländer gewannen die radikal-nationalistischen Kräfte in Irland an Stärke, z.B. wurde 1900 die radikale Katholikenorganisation Sinn Fein gegründet, die seitdem die volle Souveränität Irlands anstrebt.

Auch wenn den Iren in den Folgejahren durchaus Zugeständnisse gemacht wurden, eskalierten die Auseinandersetzungen weiterhin und mündeten in einem zweijährigen Unabhängigkeitskrieg, an dessen Ende die Gründung eines irischen Freistaats stand.  Da die Provinz Ulster jedoch auf eigenen Wunsch weiterhin zu Großbritannien gehörte, war die Insel ab jetzt geteilt. Und das führte dazu, dass die Stimmung weiterhin explosiv blieb – der irische Bürgerkrieg beschäftigte das geteilte Irland etwa 10 Jahre.

Republik Irland und die IRA

Erst 1949 wurde dann offiziell die Republik Irland ausgerufen und eine gewisse Ruhe kehrte ein, bis 1968 die Gründung einer katholischen Bürgerrechtsbewegung zu Spannungen und schließlich zu Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland führten. Dies wiederum rief die Engländer auf den Plan, deren Eingreifen während des „Blutigen Sonntag“ seinen traurigen Höhepunkt erreichte, als britische Soldaten 13 unbewaffnete Demonstranten erschossen. Dies kennzeichnet den Startpunkt der Aktivitäten der Irisch-Republikanischen Armee, die ab damals mit unzähligen Bombenattentaten zahlreiche Menschen – über 3000 – ermordet hat. Dennoch steht die Mehrheit der nordirischen Katholiken hinter der IRA. Erst gegen Ende des letzten Jahrtausends entspannte sich die Lage und nach einem Waffenstillstand konnte kurz vor dem Jahrtausendwechsel ein Friedensvertrag geschlossen werden.

Irish Folk

Irish Folk ist DER Musikstil Irlands, eine Musik, die gekennzeichnet ist von unbändiger Lebensfreude und immer durchklingender Melancholie. Die alten irischen Lieder waren vermutlich Seelenbalsam zur Linderung des Heimwehs. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mussten viele Iren die Heimat verlassen und sind z.B. in die USA oder nach Australien ausgewandert.

Ein typisch irisches Lied ist „Molly Malone“, ein Song, der Dublins Vergangenheit auf melancholische Weise ein Denkmal setzt. Heute hat er sich zu Dublins heimlicher Hymne entwickelt.

Spiele und singe das Lied doch selber einmal!

Wenn Du hast auf dem eigenen Klavier oder unter folgendem Link mit einem „Online-Klavier“.


Versuche es nach Gehör oder nach Noten.

Im Netz findest du viele Aufnahmen verschiedener Künstlerinnen und Künstler.

MOLLY MALONE SONGTEXT

In Dublin’s fair city,
Where the Girls are so pretty,
I first set my eyes,
On sweet Molly Malone,
As she wheeled her wheel barrow,
Through the streets broad and narrow,
Crying cockles and mussels,
Alive alive o!

Alive alive o!
Alive alive o!
Crying cockles and mussels,
Alive alive o!

And sure it was no wonder,
For so were her
Father and Mother before,
And they both wheeled their barrow,
Through the streets broad and narrow,
Crying cockles and mussels,
Alive alive o!

Fortsetzung Text

Alive alive o!
Alive alive o!
Crying cockles and mussels,
Alive alive o!

She died of a fever,
And no one could save her,
And that was the end
Of sweet Molly Malone,
But her ghost wheels her barrow,
Through the streets broad and narrow,
Crying cockles and mussels,
Alive alive o!

Alive alive o!
Alive alive o!
Crying cockles and mussels,
Alive alive o!

Der Brexit

Das Wort Brexit steht für „British Exit“ und meint den Austritt des „Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland“ aus der EU. Bei einer Volksabstimmung hat sich Großbritannien für den Austritt entschieden, Irland dagegen ist sehr europafreundlich.

Irland ist Mitglied in der EU und will es auch bleiben. Da Irland (EU) und Nordirland (nach Brexit-nicht EU) eine gemeinsame Grenze haben, entsteht ein Problem: Es muss entschieden und geregelt werden, ob es eine Grenze zwischen Irland und Nordirland geben soll, ob Zölle kassiert werden oder es ein Freihandelsabkommen geben kann.

Diese Möglichkeiten gibt es:

Harter Brexit:  Austritt Großbritanniens inkl. Nordirland aus a) der Europäischen Union, b) dem europäischen Binnenmarkt und c) aus der Zollunion. Tritt Großbritanniens inkl. Nordirland ohne Vertrag aus der EU aus, wird dies ebenfalls „Harter Brexit“ genannt.

Beim harten Brexit muss es eine Grenze zwischen Irland und Nordirland geben, da ansonsten Schmuggler heimlich Ware über die Grenze bringen können, ohne dafür Zoll zu zahlen. Sollte diese Grenze kommen, kann man nur hoffen, dass der Konflikt zwischen Nordirland und Irland nicht wieder ausbrechen wird.

Weicher oder geordneter oder Deal-Brexit: Großbritannien tritt hier ebenfalls aus der EU aus, doch Themen wie Freihandelsabkommen, Zölle sowie die Nordirlandfrage (also ob es eine Grenze geben wird) sind geregelt.

Übergangsphase bis 31.12.2020

Es gibt zwar momentan einen ersten Brexit-Vertrag, doch besteht immer noch die Gefahr eines No-Deal-Brexits. Und zwar dann, wenn nach Ende der Übergangsphase. in der wir uns gerade befinden (01.02.2020 bis 31.12.2020) kein Freihandelsabkommen geschlossen wurde, welches die Zeit ab dem 01.01.2021 regelt.

Eindrücke: