Grüne wieder stärkste Partei, starke Gewinne für SPD, hohe Verluste für CDU

Die Stimmen sind ausgezählt. Nachdem die Schüler des Laurentianum in der Woche vor der Bundestagswahl zur „Juniorwahl“ aufgerufen waren, liegt das Ergebnis vor. Mit 24,7% (+0,8) der Zweitstimmen sind die Grünen erneut stärkste Kraft geworden, gefolgt von der SPD (20,9%, +5,2) und der FDP (17,1%, -5,3). Deutliche Verluste von 6,6 Prozentpunkten musste die CDU hinnehmen und kam nur noch auf 13,6% der Zweitstimmen. Die Linke erhielt 8,7% (+2,7) und keine Zweitstimme erhielt die AfD. Die „Sonstigen“, darunter besonders stark „die Partei“ und VOLT, schnitten mit zusammen 14,6% sehr stark ab.  

Auch bei den Erststimmen siegten die Grünen, Jessica Wessels erhielt 23,7% der Stimmen vor Bernhard Daldrup (SPD, 22,3%), Henning Rehbaum (CDU, 18,1%) und Oliver Niedostadek (FDP, 16,7%). Damit zeigte sich bei Erst- und Zweitstimmen erneut ein deutlicher Trend der jungen Laurentianer zu den Grünen und einer vergleichsweise starken FDP. 

Grafische Darstellung der Ergebnisse

Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung lag am Laurentianum bei dieser Wahl mit 64,8% deutlich niedriger als 2017, als 79,8% der Schüler gewählt haben. Lars Boesenberg, Sozialwissenschaftslehrer und verantwortlich für die Juniorwahl am Laurentianum, sieht mehrere Gründe für die niedrigere Wahlbeteiligung. So hätten sich die Schüler intensiv mit den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien beschäftigt und auch klare Aussagen zu den Themen, die ihnen wichtig waren (Klimapolitik, Digitalisierung, Menschenrechte) gefunden, diese jedoch im Wahlkampf der Parteien vermisst. Auch hätten viele Schüler geäußert, von keiner für das Kanzleramt kandidierenden Personen überzeugt zu sein und bei jeder Partei Positionen gefunden zu haben, die sie befürworten oder ablehnen würden. „Viele Schüler sagten mir noch kurz vor Schließung der Wahllokale, dass sie nicht wüssten, wen sie wählen wollen, und hin- und hergerissen seien. Ich vermute, viele haben am Ende aus diesem Grund ihre Stimme nicht abgegeben. Sie haben die bestmöglich zu ihrer eigenen Position passende Partei gesucht und bei dieser Wahl nicht gefunden“, so Lars Boesenberg.   

Die Organisatoren werten die Juniorwahl als Erfolg. In allen beteiligten Klassen und Kursen habe eine intensive Auseinandersetzung mit den demokratischen Strukturen und den parteipolitischen Positionen stattgefunden. In vielen Situationen, auch außerhalb des Unterrichts, diskutierten Schüler untereinander über parteipolitische Positionen und haben so den Kern der Demokratie, die politische Auseinandersetzung mit Argumenten, aktiv gelebt.