Laurentianer auf Studienfahrt im Berchtesgadener Land
Aus dem flachen Münsterland für eine Schulwoche in einen Nationalpark im Hochgebirge? Und dann noch wandern? Kann das gut gehen?
Diese Fragen stellten sich 53 angehende Abiturienten der Leistungskurse Geographie, Mathematik und Pädagogik des Gymnasiums Laurentianum, als sie am frühen Montagmorgen in Begleitung ihrer Lehrkräfte Petra Behrens, Karl Feldhoff, Robin Krühler und Sandra Santoro noch leicht verschlafen, aber doch erwartungsfroh in den Bus Richtung Berchtesgaden stiegen. Denn schließlich hatten ihnen die Lehrkräfte etwas von einer schönen Unterkunft an einem malerischen Bergsee inklusive Alpenpanoroma versprochen.
Und so konnten sich abends bereits erste Mutige durch einen Sprung ins ca. 15°C “warme” Wasser des Hintersees vor der imposanten Bergkulisse des über 2600 m hohen Hochkalters abkühlen.
Am nächsten Tag machten sich die Kurse auf zu einer Bootstour über den Königssee. Während der circa 45-minütigen Fahrt bestaunten alle die malerische Landschaft, das glasklare Wasser und die hohen Berge, die den See einrahmen. Währenddessen erfuhren die Schülerinnen und Schüler von dem Kapitän weitere spannende Informationen über den Nationalpark Berchtesgaden sowie den Königssee mitsamt Trompeteneinlage und beindruckendem Mehrfach-Echo.
Angekommen in Salet ging es zu Fuß weiter zum berühmten Fotomotiv, dem Obersee, und von dort in einer etwa anderthalbstündigen Wanderung zum höchsten Wasserfall Deutschlands – dem Röthbachfall. Auf dem Rückweg konnte die Gruppe bei einer Pause an der Kapelle St. Bartholomä nochmals den Bilderbuch-Blick auf den See genießen.
Der Mittwoch startete mit einer Ranger-Führung durch den Nationalpark Berchtesgaden, die ganz im Zeichen von Bartgeier und Steinadler stand. Eine Besonderheit des Nationalparks Berchtesgaden ist das Bartgeier-Auswilderungsprojekt, zu dem sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte viele spannende Informationen und Einblicke erhielten. Eine Kleingruppe erklomm im Anschluss sogar noch die 350 Höhenmeter zu einem Bartgeieraussichtspunkt, von dem sie die diesjährigen Bartgeier-Jungen Sissi und Nepomuk aus der Nähe bestaunen konnten, während die anderen Schülerinnen und Schüler die wilde Wimbachklamm besuchten.
Ein besonderes Highlight der Fahrt stellte das Canyoning in der Almbachklamm am Donnerstag dar. Unter Anleitung von Guides und ausgerüstet mit Neoprenanzügen und Helmen wagten alle Teilnehmenden Sprünge aus zwei bis acht Metern, rutschten auf Felsrutschen und schwammen und kletterten durch die Schlucht. Dies war für einige Schülerinnen und Schüler und die begleitenden Lehrkräfte sehr herausfordernd, doch dafür waren alle nachher umso stolzer auf sich selbst und die gesamte Gruppe.
Am letzten Tag ging es raus aus der Natur in die Stadt Salzburg. Nach einer lehrreichen und interessanten Führung in die versteckten Winkel der Festung Hohensalzburg hatten die Schülerinnen und Schüler den restlichen Tag zur freien Verfügung.
Nach langer Heimreise kamen alle am Samstagabend müde, aber glücklich und mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck in Warendorf an. Und so war sich die gesamte Gruppe einig – eine Woche Schulwandern in den Alpen: “Ja, das passt schon!”