LAU – Weltreise | Israel
Das heutige Israel ist ein sehr junger, erst 1948 gegründeter Staat. Israel ist das Land, in dem mit dem Judentum, dem Christentum und dem Islam drei große Weltreligionen ihren Ursprung haben. Da diese Religionen teilweise unterschiedliche Sichtweisen auf das Land haben, steckt in dieser Tatsache ein hohes Konfliktpotential. Seit der Gründung steht das Land deshalb kontinuierlich in einem angespannten Verhältnis zu seinen Nachbarn und im Zentrum eines der politisch brisantesten Konflikte der Welt.
Israel, die Wiege des Judentums
Vor langer Zeit entstand im Bereich des heutigen Israels das Judentum.
Der Name Israel war der Beiname des im Alten Testament im ersten Buch Moses beschriebenen Jakob (Sohn Isaaks und enkel Abrahams).
Da Jakob einer der Stammväter des jüdischen Volkes ist, kamen die Nachfahren Jakobs dadurch zu ihrem Namen: die Israeliten.
Das Land, in dem sie wohnten, wurde Israel genannt. Erst sehr viel später wandelte sich der Name der Israeliten zu Juden, dem Volk Gottes.
Merenptah-Stele
Der älteste Beleg für das Wort „Israel“ ist die Merenptah-Stele, die im Tal der Könige in Ägypten im Grab des Pharao Merenptah gefunden wurde. Sie befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo. Auf ihr wird ein Feldzug gegen ein Volk Israel im Lande Kanaan beschrieben. Die Stele wird auf das Jahr 1211 v. Chr. datiert.
Assyrer, Römer und Araber
Mit der Eroberung des damaligen Israels durch die Assyrer im Jahr 722 v. Chr. verstreute sich die Mehrzahl der Juden über die ganze Welt und nur wenige blieben in der Heimat. In der Folgezeit wechselten sich die Besatzer immer wieder ab, bis die Römer ab 66 v. Christus für längere Zeit die Besatzungsmacht wurden.
Sie zerstörten das jüdische Glaubenszentrum Jerusalem fast vollständig – heute ist nur noch eine Mauer, die Klagemauer, vom alten Jerusalem erhalten geblieben – und vertrieben später die Juden komplett aus Jerusalem und benannten das Land nach den Feinden der Israeliten als Palästina. Infolge der römischen Herrschaft verließen weitere Juden die Heimat und nur wenige blieben zurück. Aus diesen wenigen wurden noch weniger als muslimische Araber im 7. Jahrhundert Jerusalem eroberten. Aus den Juden war ein über den ganzen Erdball verteiltes Volk ohne eigenes Land geworden.
Rückkehr der Juden nach Israel
Trotzdem verloren die Israelis nie das gemeinsame Gefühl für einen Nationalstaat. Da das ehemalige Israel weiterhin als Heimat gefühlt wurde, kamen ab 1920 immer mehr Juden nach Palästina – sicherlich verbunden mit dem heimlichen Wunsch, den ehemals dort existierenden Staat wieder zu etablieren.
Dies stand im Widerspruch zu den dort seit Generationen lebenden neuen Bewohnern, die das Land mittlerweile ebenfalls als ihr Land betrachteten. Den aufkommenden Konflikten zum Trotz stieg die Zahl der zuwandernden Juden in den folgenden Jahren rasant – dies lag unter anderem auch daran, dass viele Juden aus Mitteleuropa auf der Flucht vor den Nationalsozialisten ein Ziel brauchten und dies in der alten Heimat zu finden hofften. Die bereits vorhandenen Konflikte eskalierten dadurch natürlich weiter und es entwickelten sich bald kriegerische Auseinandersetzungen um die Vormacht in der Region.
Vermittlungsversuch durch die UNO
Eine Lösung für den Konfliktherd im Nahen Osten musste her. Als solch eine Lösung sah die UNO die Teilung des Landes in einen jüdischen und einen arabischen Staat an. Obwohl die Araber diesem Vorschlag nicht zustimmten und ihr Land natürlich nicht einfach abgeben wollten, riefen die Israelis 1948 die Unabhängigkeit des Staates Israel aus. Es begann eine Zeit zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen den Konfliktparteien Israelis und Palästinensern, in denen Israel meistens gewinnen und sich über die laut Teilungsplan zustehenden Gebiete ausbreiten konnte.
Sechstagekrieg 1967
Das wiederum führte zu einer weiteren Eskalation, die ihren Höhepunkt im Sechstagekrieg 1967 fand. In dessen Verlauf schaltete Israel durch einen Präventionsschlag die gesamte ägyptische Luftwaffe aus, um einem Angriff auf Israel zuvor zu kommen. Nebenbei“ erweiterte Israel sein Staatsgebiet um weitere Gebiete und in der gesamten arabischen Welt wuchs der Hass auf Israel.
Israel hatte auch den arabisch geprägten Ostteil der Stadt Jerusalem besetzt und beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt. Warum den verschiedenen Religionen Jerusalem so viel bedeutet, ist unten auf der Homepage nachzulesen.
Friedensinitiativen
Bis heute sind alle Friedensinitiativen gescheitert, am Ende siegte immer wieder die Gewalt und der Frieden im Nahen Osten rückte immer weiter in die Ferne. Raketen werden zwischen den Lagern hin und her geschossen, Bombenanschläge und Vergeltungsaktionen werden durchgeführt.
2017 erkannte die USA Jerusalem als die Hauptstadt Israels im Alleingang an. Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Die EU will eine faire Lösung für Israel und die Palästinenser. Die Weltgemeinschaft warnte vor den gefährlichen Folgen der Anerkennung für den Friedensprozess.
Fakten in Kürze
Größe
22380 km2 (mit besetzten Gebieten)
Einwohner
8,4 Millionen
Sprache
Hebräisch
Hauptstadt
Jerusalem
Längster Fluss
Jordan (320 km)
Höchster Berg
Hare Meron (1208 m)
Währung
Schekel
Israel der Moderne
Israel ist ein nicht ungefährliches aber sicherlich sehr interessantes Reiseziel mit extremen Kontrasten zwischen Kultur und Moderne.
Jerusalem als Wiege verschiedener Weltreligionen auf der einen Seite, pulsierende Metropolen wie beispielsweise Tel Aviv auf der anderen Seite, bieten vielfältige Erlebnisse.
Ein unvergleichliches Erlebnis ist ein Bad im Toten Meer. Aufgrund des Salzgehaltes kann man dort ein Gefühl der Schwerelosigkeit erleben.
Woran liegt es, dass man im Toten Meer „schweben“ kann?
Entscheidend ist der hohe Salzgehalt. Dazu kannst Du folgende Experimente durchführen:
Du brauchst zwei Cherry-Tomaten, Leitungswasser und etwas Salz. Fülle zwei (hohe) Gläser mit Wasser. Mache aus dem Wasser in einem der beiden Gläser Salzwasser, indem Du Salz hinzufügst und durch Rühren jeweils dafür sorgst, dass sich das Salz auflöst. Lege nun jeweils eine Cherry-Tomate in das Glas mit Leitungswasser und eine in das Glas mit Salzwasser.
Was beobachtest Du?
Eine Erklärung für Deine Beobachtungen und weitere Experimente:
Bahnhof in der Hauptstadt Tel Aviv
Straßenmusiker in Tel Aviv
Menschen feiern ein Fest
Markt in Haifa
Hafen der Stadt Jaffa
Jugendliche treffen sich am Strand
Schule in Israel
In Israel gibt es jüdische, arabische und drusische (auch muslimisch) Schulen. Sie liegen oftmals in verschiedenen Stadtvierteln, also den arabischen oder den jüdischen. Dort lernen sie nicht nur in verschiedenen Sprachen, verschiedene Religionen, auch die Auslegung der Geschichte ist verschieden. Z. B. kommt in arabischen Schulbüchern häufig Israel gar nicht vor.
In den palästinensischen Autonomiegebieten wie Gaza und dem Westjordanland gibt es eigene Schulen für die palästinensischen Kinder.
Max-Rayne-Hand-in-Hand-Schule
Die Max-Rayne-Hand-in-Hand-Schule fördert, dass sich die Kinder und später Erwachsenen, die in Israel leben, besser vertragen und vielleicht eines Tages Frieden schließen können. Dort werden arabische und jüdische Kinder gemischt unterrichtet und haben viel Spaß zusammen, wie auf dem Bild zu sehen ist. Die Schulbücher gibt es in beiden Sprachen und es werden alle Feiertage beider Religionen gefeiert. Cool!
Jerusalem – bedeutende Stadt für Araber, Christen und Juden
Abraham, Urvater der Christen, Moslems und Juden
Der Tempelberg in Jerusalem ist Juden, Christen und Muslimen aufgrund verschiedener Ereignisse heilig. Es gibt Streit darum, für wen der Ort wichtiger ist und wer dort das Sagen hat.
Gemeinsame Verbindung
Dabei gibt es eine Überlieferung, die für alle drei Religionen besonders wichtig ist und sie eigentlich miteinander verbindet. Danach stellte Gott Abraham auf dem Tempelberg einst auf eine Probe. Abraham gilt als Urvater der Juden, Christen und Muslime. Gott soll von Abraham verlangt haben, auf dem Tempelberg seinen Sohn zu opfern. Abraham soll dazu bereit gewesen sein. Die Bibel erzählt, dass Gott ihn erst im letzten Moment stoppte. Abraham hatte die Prüfung bestanden und bekam seinen Sohn zurück.Gemälde des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn: „Der Engel verhindert die Opferung Isaaks“. (Muslime glauben, Isaaks Bruder Ismail sollte geopfert werden.)
Der Tempelberg der Juden
Da es das Christentum und den Islam noch nicht gab, machte dieses Ereignis den Tempelberg zuerst für Juden zu einer heiligen Stätte. Sie errichten dort nacheinander zwei Tempel, die beide zerstört wurden. Übrig blieb nur eine Mauer, die heutige Klagemauer. Der deutsche Begriff „Klagemauer“ ist allerdings missverständlich, denn es wird nicht geklagt, sondern gebetet.
Bild Klagemauer von 2004
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Der Tempelberg der Muslime
Später soll Mohammed genau an dieser Stelle seine Himmelsreise angetreten haben. Laut Überlieferung begegneten ihm dabei viele Propheten und sogar Allah. Daher verbinden Muslime gleich zwei wichtige Ereignisse mit dem Tempelberg. Sie errichteten neben der Klagemauer ihren Felsendom und die al Aqsa-Moschee.
Fels im Felsendom
Al-Aqsa-Moschee
Für einige Muslime handelt es sich bei der Al-Aqsa-Moschee nicht nur um das graue Gebäude auf der Südseite des Tempelberges. Es sei der gesamte Tempelberg gemeint. Als Beweis wird angeführt, dass das Gebäude keine Minarette habe, die Minarette seien in den vier Ecken des Bergplateaus zu sehen. Für Zündstoff sorgt, dass manche Muslime einen absoluten Anspruch auf den Tempelberg erheben. Der Mufti von Jerusalem geht so weit zu behaupten, dass ein jüdischer Tempel niemals auf diesem Gebiet stand.
Christen in Jerusalem
Christen ist vor allem die Grabeskirche in Jerusalem wichtig. An ihrem heutigen Standort wurde Jesus Christus laut Überlieferung gekreuzigt und begraben.
Grabeskirche in der Altstadt Jerusalems – eines der größten Heiligtümer der Christen
Die Himmelfahrtskapelle liegt an der höchsten Stelle des Ölbergs. Hier soll Jesus Christus seinen Fußabdruck hinterlassen haben. Sie ist heute eine Moschee.
Letzter Fußabdruck Jesu Christi