Persönlichkeits- + Gemeinschaftsstärkung = Suchtprävention

Diese einfache Gleichung ist die Grundlage der schon lange Jahre stattfindenden Suchtpräventionsfahrt nach Saerbeck (in diesem Jahr aufgrund von Baumaßnahmen vor Ort für eine Klasse in Tecklenburg).

Anders als man auf den ersten Gedanken vielleicht vermutet, stehen nicht die Sachinformationen über Suchtmittel im Vordergrund sondern der Einzelne, sein Umgang mit sich selbst und mit anderen. Ansätze zur Ich-Stärkung werden erarbeitet und Konfliktbewältigungsstrategien kennen gelernt. Konflikte aushalten zu können, Nein sagen zu können helfen dabei gar nicht erst in die Versuchung zu geraten, Problemlösungen falsch anzugehen. Auch die Beschäftigung mit Gruppendynamiken und Gruppenprozessen und die Frage, wie ein angemessenes Gruppenverhalten aussieht, unterstützen diesen Ansatz. Statt sich erst zu kümmern „wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“ soll so präventiv verhindert werden, dass eine Sucht überhaupt entsteht.

Besonders wertvoll macht diese Fahrt, dass Arbeitsweisen eingesetzt werden können, die sich von den Arbeitsformen in der Schule deutlich unterscheiden: kurze Videofilme, Gruppenbildungsübungen, Rollenspiele, szenisches Spiel, Pantomime usw.. Auch die wegfallenden Einschränkungen der 45-Minuten-Stunde bieten einen freieren Arbeitsrahmen als im Unterricht.

Aber auch der außerschulische Veranstaltungsort und der Einsatz externer Referenten, näher am Alter der Jugendlichen dran und ganz anders ansprechbar als Lehrer machen den entscheidenden Wert der Fahrt aus. Die Klassenleitungen sind zwar vor Ort, nehmen aber an den Arbeits- und Gesprächsrunden in der Regel nicht teil. Was dort besprochen wird, bleibt dort. Bei gemeinschaftsbildenden Aktivitäten und am Abend sind die Lehrkräfte dann wieder dabei – es geht ja auch um die Klassengemeinschaft als Teil des Lebensortes Laurentianum. Und den bilden nun mal alle gemeinsam.