Die Austauschschülerin Ornella B. ist wieder gut zu Hause in Cordoba/Argentinien angekommen. Vor kurzem konnte sie einen Rückflug in ihre Heimat bekommen, was aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht so einfach war. Ein erlebnisreiches Jahr liegt hinter den beiden, während dem Ornella bei Familie K. in Warendorf lebte und das Gymnasium Laurentianum besuchte.

Gleichzeitig besuchte Alexander K., der Sohn der Gastfamilie von Ornella, eine private Schule in der Hauptstadt von Taiwan in Taipeh. Ca. 4000 Schüler*innen besuchen dort für 3 Jahre die High School, für die jeder Schulgeld zahlen muss. Der Unterricht beginnt täglich um 8.10 Uhr und endet um 16.10 Uhr. Ein mit einem deutschen Gymnasium vergleichbares System mit Grund- und Leistungskursen gibt es nicht. Vielmehr sind die Klassen in Fachbereichsklassen von ca. 40 Schüler*innen aufgeteilt. Alexander K., der eine Klasse für den Fachbereich Informatik besuchte,  wurde teils auf Englisch, aber hauptsächlich in chinesischer Sprache unterrichtet. Die Unterrichtsstunden sind 50 Minuten lang, daran schließt sich eine 10 minütige Pause an. Ein Lehrer zentrierter Unterricht ohne Gruppenarbeit ist der Regelfall, die Klausurdauer erheblich länger als an deutschen Schulen. Oft werden auch 2 Klausuren hintereinander an einem Tag innerhalb von 8 Stunden geschrieben. Den Einsatz eines eigenen Computers erlebte Alexander in seiner Schulzeit trotz der Fachrichtung nur selten.

Untergebracht war Alexander bei einer Familie in New Taipeh in einer Apartmentwohnung im 8. Stock. Der jüngere Sohn der Gastfamilie war ebenfalls zeitgleich im Rahmen eines Schüleraustauschs in den USA. Die ältere Tochter wohnte bedingt durch ein Studium nicht in der Wohnung.

Ornella B. besuchte am Gymnasium Laurentianum die Jahrgangsstufe Q1 und wenige Wochen die Jahrgangsstufe Q2. Sie konnte das Leben in einer deutschen Familie und in einem deutschen Gymnasium erfahren. Von den Umstellungen wegen Corona war sie mehr als Alexander betroffen.

Ornella und Alexander konnten viele intensive Erfahrungen in einem ganz anderen Kulturkreis erleben und möchten ihr Jahr in der Ferne keinesfalls missen. Organisiert hatten sie ihr Austauschjahr über den Rotary Club. Zurück in der Heimat streben nun beide ihr Abitur an, Alexander am LAU und Ornella an ihrer Schule in Cordoba.

Oberstufenkoordinator Klaus Frönd und Schulleiterin Marlis Ermer begrüßten Alexander und verabschiedeten Ornella, wünschten ihr einen guten Rückflug, beiden einen guten Wiedereinstieg an ihrer Schule und für ihren weiteren Weg alles Gute.