Pädagogik

„Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muß.“ (Immanuel Kant)

Doch warum ist das so? Warum muss der Mensch überhaupt erzogen werden und was geschieht, wenn man Kinder vernachlässigt? Wie entwickeln sich Kinder unter optimaler Förderung psychisch, sozial und kognitiv? Wie kann es passieren, dass manche Jugendliche gewalttätig werden, andere hingegen nicht?

Mit diesen und vielen weiteren spannenden Fragen beschäftigt sich das Unterrichtsfach Pädagogik (Erziehungswissenschaften), das ab der Jahrgangsstufe EF gewählt werden kann. Ab der Q1 kann dieses Fach sowohl als Grund- als auch als Leistungskurs bei uns besucht werden.

Lest, was aktuelle Schülerinnen und Schüler zum Pädagogikunterricht zu sagen haben:

„Mir hat am Pädagogik Unterricht immer gefallen, dass man sich so gut auf die Realität beziehen konnte.

Lukas

Man kann seine eigenen Erfahrungen mit einbauen und es ist eine deutliche Erleichterung die Theorien zu lernen und zu verstehen, wenn man sie mit bekannten Beispielen aus dem Alltag verbindet.

Andrea

Man sollte Pädagogik Unterricht auf jeden Fall in der Einführungsphase ausprobieren, da es meiner Meinung nach für jeden was sein könnte und auch sehr viel Spaß machen kann!“

Elena

„Mir hat besonders am Pädagogikunterricht gefallen, dass man das Erlernte auch in seiner Freizeit gebrauchen kann. Besonders im Umgang mit großen Gruppen, wie zum Beispiel in einer Ferienfreizeit oder einer Messdienergemeinschaft kann man deutlich mehr Verständnis für Kinder aufbringen, die schwierig sind, weil man versteht, wie das Verhalten zustande gekommen ist.“

Anna

„Besonders gut erinnern kann ich mich noch an die Stunden, in denen wir anhand praktischer Übungen gelernt haben (Rollenspiele,…)“

Lilly

„Oder uns passend zur Theorie Lieder angehört, eine Folge einer Netflixserie geguckt oder Youtube-Videos angesehen haben.“

Elif

„Mir hat am Pädagogikunterricht besonders gefallen, dass man auch viel praktisch erlernen kann. Pädagogikunterricht ist nicht wie viele denken stumpfes Texte lesen und Theorien lernen. Natürlich gehört auch das dazu, aber oftmals haben wir neue Themen und Theorien durch Rollenspiele oder Gruppenarbeiten erarbeitet. Generell ist das Fach Pädagogik ein Fach, wo man viel mit seinen Mitschülern zusammenarbeitet und nicht stundenlang Frontalunterricht macht.“

Tom

Allerdings gibt es auch Stunden, in denen wir nur lange Texte lesen und verstehen mussten. Diese Stunden wurden aber oft durch Gruppenarbeiten verfeinert, so dass sie trotzdem Spaß gemacht haben.

Mesut

Allgemein kann man sagen, dass der Pädagogikunterricht sehr vielfältig ist und eigentlich nie langweilig wird.“

Frauke

Das Fach Pädagogik (Erziehungswissenschaft) leistet einen spezifischen Beitrag zur politischen und vertieften Allgemeinbildung, indem in dem Fach Erziehungswirklichkeit beschrieben und analysiert wird und zur Beurteilung von Erziehungsgeschehen und zu verantwortlichem Handeln hingeführt wird:

  • Diskussion gesellschaftlicher Leitvorstellungen vom mündigen Bürger
  • Reflektion der Probleme der Konsensbildung innerhalb pluraler Gesellschaften
  • Aufzeigen von Wegen einer Erziehung, die Mündigkeit ermöglicht

Individualisierung und Globalisierung sind gesellschaftliche Entwicklungen, die Schülerinnen und Schüler veranlassen, die Bedingungen persönlicher Entfaltung in sozialer, d.h. auch interkultureller Verantwortung zu reflektieren und im Unterricht Hilfen zum Gewinnen eines eigenen Standortes zu erfahren.

Der Lehrplan Erziehungswissenschaft geht vom unauflösbaren Zusammenhang von Theorie und Praxis aus. Deshalb hat Erziehungswissenschaft als allgemein bildendes Fach sowohl wissenschaftsbezogene als auch handlungsbezogene, d.h. handlungspropädeutische Aufgaben wahrzunehmen.

Wissenschaftspropädeutik ist Grundprinzip des Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe. Dabei geht es im Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft um eine wissenschaftsgeleitete Auseinandersetzung mit den Gegenständen des Faches, um die Untersuchung und Aufdeckung des Zusammenhangs zwischen Wissenschaft und Erziehungspraxis und um die Frage, inwieweit Wissenschaft diese Praxis initiieren und legitimieren kann. Die ethische Dimension als Frage nach der Verantwortung im Umgang mit Wissenschaft ist dabei unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts.

Hilfen zur persönlichen Entfaltung

Hilfen zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortlichkeit ist zweites Grundprinzip des erziehungswissenschaftlichen Unterrichts. Die Schülerinnen und Schülern lernen im Unterricht pädagogische Handlungsfelder, Handlungsbedingungen und Möglichkeiten pädagogischen Handelns kennen und entwickeln ein Bewusstsein für die Konsequenzen pädagogischen Handelns.

Auf diese Weise ist es möglich, Bereitschaft zu verantwortlichem pädagogischen Handeln vorzubereiten und die Schülerinnen und Schüler zur Urteils- und Entscheidungsfähigkeit hinzuführen. So kann sich ein pädagogisches Engagement entwickeln.

Im Pädagogikunterricht beschäftigen wir uns häufig mit so genannten Fallbeispielen – pädagogische Situationen, die man analysieren und beurteilen kann. Diese betrachten wir dann aus theoretischer Sicht und dazu ist natürlich das Textstudium eine zentrale Methode. Häufig werden diese Texte in Gruppenarbeiten erarbeitet, besprochen und diskutiert. Der Austausch in Diskussionen spielt eine große Rolle, da so verschiedene Perspektiven aufgegriffen werden können und man sich auf Grundlage der theoretischen Fakten seine eigene Meinung bilden kann.

Natürlich arbeiten wir in Pädagogik auch in typischen Arbeitsweisen, die auch aus anderen Fächern bekannt sind: Recherche, Präsentationen, Referate, Rollenspiele, Expertenbefragungen, Exkursionen, Filmanalyse, und so weiter…

Im Zentrum des Pädagogikunterrichtes steht die Erziehung eines Kindes. In der Einführungsphase wird z. B. der Frage nachgegangen, wieso ein Mensch überhaupt erzogen werden kann (und muss), welche Ziele eine gelungene Erziehung verfolgt und auf welche Art und Weise man diese erreichen kann. Dazu werden pädagogische Situationen und Handlungen analysiert.

Warum wirft sich ein Kind an der Supermarktkasse heulend auf den Boden, wenn es kein Ü-Ei bekommt und wie kann man als Elternteil pädagogisch sinnvoll reagieren? Welche Erziehungsziele verfolgen Kinderbücher und wie sinnvoll ist ihr Einsatz? Welchen Einfluss hat die heutige Gesellschaft, die multikulturell und sehr leistungsorientiert ist, auf die Erziehung? Welche Bedeutung haben Regeln, welche Regeln sind z.B. in Familien sinnvoll und wie schafft man es, dass Kinder sich auch an Regeln halten? Beispiele aus der eigenen Erfahrung/dem Alltag sind sehr willkommen.

Habt ihr euch immer schon mal gefragt, wie ihr euer eigenes Lernen verbessern könnt, wie ihr überhaupt lernt und was man als Mensch eigentlich alles lernen muss? Das zweite Halbjahr der Einführungsphase steht ganz unter dem Thema „Lernen“. Mithilfe kleiner Experimente und der Analyse des eigenen Lernverhaltens kommen wir diesen Fragen auf die Spur und versuchen herauszufinden, wie man kindliches (und jugendliches) Lernen pädagogisch am besten unterstützen kann.

In der Einführungsphase wird – wenn Pädagogik schriftlich gewählt wurde – eine Klausur je Halbjahr geschrieben. Die zweite Klausur wird so früh geschrieben, dass noch eine Leistungsrückmeldung erfolgt, bevor die Wahlen für die Q1 abgegeben werden müssen. Natürlich geht auch die sonstige Mitarbeit in die Zeugnisnote mit ein, z.B. quantitative und qualitative mündliche Mitarbeit, Arbeitsverhalten in Gruppenarbeitsphasen, und so weiter. Über die genauen Anforderungen wird in der ersten Unterrichtsstunde detailliert informiert.

1. Unterrichtsvorhaben

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ – Die Pädagogik Maria Montessoris als reformpädagogisches Konzept

2. Unterrichtsvorhaben

Eine pädagogische Sicht auf das Modell der psychosozialen Entwicklung von Erikson auf der Basis psychoanalytischer Grundlagen nach Freud

3. Unterrichtsvorhaben

„Jedes Kind ein Einstein?“ – Fördern, fordern, überfordern mit Blick auf das Modell kognitiver Entwicklung nach Piaget

4. Unterrichtsvorhaben

Sozialisation als Rollenlernen – Eine pädagogische Sicht auf interaktionistische Sozialisationsmodelle (hier: LK: Mead)

5. Unterrichtsvorhaben

Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter als produktive Realitätsverarbeitung nach Hurrelmann

6. Unterrichtsvorhaben

Unzureichende Identitätsentwicklung am Beispiel von aggressivem Verhalten nach Heitmeyer

7. Unterrichtsvorhaben

Erziehung im Nationalsozialismus am Beispiel der Jugendorganisationen HJ und BdM

8. Unterrichtsvorhaben

Moralische Entwicklung am Beispiel des Just-Community-Konzeptes im Anschluss an Kohlberg

9. Unterrichtsvorhaben

Die Funktionen von Schule in der BRD – Vorstellungen von Schule und Bildung nach Fend und Klafki

10. Unterrichtsvorhaben

„Alles gleich gültig?“ – Interkulturalität als Herausforderung

11. Unterrichtsvorhaben

Lehrer, Pädagogen, Sozialpädagogen, Geragogen, Heil-, Medien-, Museums-, Freizeitpädagogen…- Einblicke in pädagogische Berufe

(Bearbeitung im Verlauf der Q1 und Q2 im Zusammenhang anderer Themen, an Stellen, an denen sich die Beschäftigung mit bestimmten Berufsbildern anbietet; ggf. weitere durch Schülerreferate)

1. Unterrichtsvorhaben

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ – Die Pädagogik Maria Montessoris als reformpädagogisches Konzept

2. Unterrichtsvorhaben

Eine pädagogische Sicht auf das Modell der psychosozialen Entwicklung von Erikson auf der Basis psychoanalytischer Grundlagen nach Freud

3. Unterrichtsvorhaben

„Jedes Kind ein Einstein?“ – Fördern, fordern, überfordern mit Blick auf das Modell kognitiver Entwicklung nach Piaget

4. Unterrichtsvorhaben

Sozialisation als Rollenlernen – Eine pädagogische Sicht auf interaktionistische Sozialisationsmodelle und die Bedeutung des Spiels im Kindes- und Jugendalter (hier: LK: Mead)

5. Unterrichtsvorhaben

Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter als produktive Realitätsverarbeitung nach Hurrelmann und Chancen und Risiken der Nutzung sozialer Medien für die Identitätsentwicklung

6. Unterrichtsvorhaben

Unzureichende Identitätsentwicklung am Beispiel von aggressivem Verhalten nach Heitmeyer

7. Unterrichtsvorhaben

Erziehung im Nationalsozialismus am Beispiel der Jugendorganisationen HJ und BDM

8. Unterrichtsvorhaben

Moralische Entwicklung am Beispiel des Just-Community-Konzeptes im Anschluss an Kohlberg

9. Unterrichtsvorhaben

Die Funktionen von Schule in der BRD – Vorstellungen von Schule und Bildung nach Fend und Klafki

10. Unterrichtsvorhaben

„Alles gleich gültig?“ – Interkulturalität als Herausforderung

11. Unterrichtsvorhaben

Lehrer, Pädagogen, Sozialpädagogen, Geragogen, Heil-, Medien-, Museums-, Freizeitpädagogen…- Einblicke in pädagogische Berufe

(Bearbeitung im Verlauf der Q1 und Q2 im Zusammenhang anderer Themen, an Stellen, an denen sich die Beschäftigung mit bestimmten Berufsbildern anbietet; ggf. weitere durch Schülerreferate)

Zu einem wesentlichen Bestandteil des Unterrichtsfaches Pädagogik am Gymnasium Laurentianum zählt, dass ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, euer theoretisch erworbenes Wissen in der Praxis erproben könnt.

Wir, die Pädagogiklehrkräfte, begleiten euch u.a. zusammen mit der gemeinnützigen Gesellschaft für Jugendhilfe Mindful auf eurem Weg zu einem verantwortlichen Leben in unserer demokratischen Gesellschaft. Unter der Schirmherrschaft von Oliver Bokelmann habt ihr die Möglichkeit bereits in der EF soziale Projekte zu initiieren und durchzuführen. Neben den Grundlagen des Projektmanagements lernt ihr euer Verantwortungsgefühl sowohl für eure eigene gesunde und soziale Lebensführung zu stärken, als auch einen gelungenen Beitrag zum Schulklima zu leisten. Im Verlauf der Oberstufe werden diese Projekte im Unterricht schwerpunktmäßig aufgegriffen und nochmals vertieft.

In der Q1 besuchen wir dann den Niedrigseilgarten in Freckenhorst. Diesen besucht ihr bereits mit eurer Klasse in der 6. Jahrgangsstufe. In der Oberstufe nun werdet ihr diese Exkursion auf der Basis pädagogischer Erkenntnisse aus dem Unterricht reflektieren und könnt an eure Erlebnisse in der 6. Klasse anknüpfen. Ihr lernt im Niedrigseilgarten erlebnispädagogische Aktionen, wie kooperative Abenteuerspiele und Interaktionsübungen kennen und erhaltet so einen intensiven Einblick in die Umsetzung erlebnispädagogischer Maßnahmen. Aber auch der Beruf des Erlebnispädagogen/ der Erlebnispädagogin wird als ein Beispiel der pädagogischen Professionalisierung vorgestellt und stellt vielleicht eine interessante berufliche Perspektive für die Zeit nach der Schule dar.

Nach dem erfolgreichen Absolvieren dieser praktischen Einblicke ins Leben erhaltet ihr für euren Lebenslauf eine Zusatzqualifikation durch Mindful.

Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit euch!

  • Der Unterricht im Fach Pädagogik trägt zum besseren Selbst- und Fremdverständnis bei und somit zum bewussteren Umgang mit sich selbst und den anderen (Empathiekompetenz). Er bietet Begriffe und Modelle an, um das Verhalten von Individuen und Gruppen zu verstehen.
  • Der Unterricht in Pädagogik thematisiert grundlegende Lern- und Entwicklungsprozesse. Er unterstützt Einsichten zum Verständnis fremder Denk- und Lebenswelten und fördert die Auseinandersetzungsbereitschaft, sich mit den unterschiedlichsten Erscheinungsformen menschlichen Verhaltens auseinander zu setzen.
  • Der Unterricht in Pädagogik fördert das Bewusstsein für die eigene Lernbiografie und Erziehungsgeschichte. Er setzt sich mit wichtigen Erziehungstheorien auseinander und leitet zu einem kritischen Vergleich mit Alltagstheorien an.
  • Der Unterricht in Pädagogik thematisiert die methodischen Vorgehensweisen der Erziehungswissenschaft und vermittelt zugleich wesentliche methodische Kompetenzen, wie sie sich folgerichtig aus den Unterrichtsthemen ergeben (z.B. das Lernen lernen; Anleitung zu systematischem, vernetztem und kreativem Denken).
  • Der Unterricht in Pädagogik fördert die Entwicklung junger Menschen zu dialogfähigen und wertebewussten Menschen, die bereit sind, ihre Einstellung und ihr Handeln zu reflektieren und Verantwortung für sich und die Umwelt zu übernehmen.
  • Der Pädagogikunterricht vermittelt Kompetenzen im Bereich der kritischen und selbstkritischen Reflexion der gesellschaftlichen Deutungsangebote und Handlungsanforderungen und zeigt Möglichkeiten der Entfaltung eines Lebenskonzeptes und der Bildung einer humanen Gesellschaft auf.
  • In diesem Fach findet in besonderer Weise eine Verbindung zwischen Selbst-, Sozial- und Fach-kompetenz statt. Pädagogikunterricht fördert die Humankompetenz – Der Mensch als soziales und begegnungsfähiges Wesen trägt für sich selbst und seine Lebensumwelt Verantwortung!