Latein

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Tagtäglich begegnen uns diese Wörter. So stand es aber auch schon über dem Eingang einer römischen Schule. Dieses kleine Beispiel zeigt uns, wie wir auf Schritt und Tritt auch in unserem Alltag auf Lateinisches stoßen. Und doch ist Latein weit mehr.

Latein – Basissprache Europas

Latein erleichtert das Erlernen weiterer Fremdsprachen, besonders der romanischen Sprachen, denn die romanischen Sprachen (Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Rumänisch etc.) stammen in direkter Linie vom Lateinischen ab. Mehr als die Hälfte des englischen Wortschatzes hat lateinische Wurzeln.

Inhaltlich knüpft die Vermittlung der lateinischen Sprache im ersten Lateinjahr an die Darstellung des Schicksals einer römischen Familie im Jahr 124 n.Chr. an.

Im zweiten Teil der Lehrbuchphase schließen sich Erzählungen aus dem Bereich der römischen und griechischen Mythologie und Geschichte sowie die Darstellung berühmter Persönlichkeiten der Antike an. Ab dem dritten Lateinjahr stehen zunehmend originalnahe oder originale Texte aus verschiedenen Textgattungen und Lebensbereichen im Vordergrund.

Von Beginn an stehen die Ebenen des Wortes, des Satzes und des Textes (in unterschiedlicher Gewichtung) nebeneinander.

In der Jahrgangsstufe 7 wird zunächst über eine Eingangsdiagnose der Stand der vorhandenen Grammatikkenntnisse ermittelt. Bei der Behandlung der Themen Alltagsleben, Wohnen, Kleidung, Schulleben, Sklaverei, Zirkusspiele etc. wird anknüpfend an die Grammatikkenntnisse aus dem Deutsch- und Englischunterricht vor allem die Basisgrammatik (Konjugationen und Deklinationen) erlernt und ein Grundwortschatz aufgebaut.

In der Jahrgangsstufe 8 wird zu Beginn in einer Diagnoseeinheit geprüft, wie gut der Stoff des ersten Lernjahres bei den Schülerinnen und Schülern verankert ist. Der Fokus wird zunehmend von der Ebene der Formenlehre auf die Satzlehre verlagert. Inhaltlich treten Themen aus der griechischen (z.B. Troja, Odysseus) und römischen Mythologie (z.B. Aeneas, Romulus) und Geschichte (z.B. Perserkriege, Feldzüge Alexanders; Herrschaft der Etrusker; punische Kriege) in den Vordergrund. Auch berühmte Persönlichkeiten (z.B. Sokrates, Seneca) und Orte der Antike (z.B. Olympia, Pompeji) werden vorgestellt.

In der Jahrgangsstufe 9 werden vertiefende Einblicke in das römische Rechtssystem, die politischen Entscheidungsabläufe, das Bildungssystem (mit besonderem Schwerpunkt auf der Rhetorik) und die Hauptströme der antiken Philosophie gegeben. Darüber hinaus beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufe mit unterschiedlichen Textsorten und deren Analyse. Im Laufe des Schuljahres tritt das Lehrbuch mehr und mehr in den Hintergrund, an seine Stelle treten adaptierte Texte, die an die Originallektüre heranführen sollen.

Die Jahrgangsstufe 10 ist die Phase der fortlaufenden Lektüre von Originaltexten. Dabei werden grundlegende Kapitel der Grammatik – je nach Erfordernis der Texte – wiederholt bzw. vertieft. Die Analyse der sprachlichen Gestaltung (vor allem durch die Verwendung stilistischer Mittel) sowie des Aufbaus der Texte versetzt die Schülerinnen und Schüler zunehmend in die Lage, die Aussageabsicht der antiken Autoren zu bestimmen und kritisch zu hinterfragen. Die Leistungsanforderungen in der Klasse 10 dienen auch dazu, an das Niveau der Sekundarstufe II heranzuführen.

Einführungsphase

Am Ende der EF wird (bei erfolgreicher Teilnahme) das Latinum als staatlich anerkannter Abschluss, der auf dem Abiturzeugnis vermerkt wird, vergeben. Voraussetzung dafür ist, dass in einem Halbjahr Texte aus dem Bereich der Dichtung behandelt werden. In der Regel sind dies am LAU Auszüge aus den Metamorphosen Ovids. In dem anderen Halbjahr stehen Prosatexte auf dem Programm, in der Regel Auszüge aus einer Rede Ciceros.

Qualifikationsphase

Die Unterrichtsvorhaben in der Qualifikationsphase bereiten die Schülerinnen und Schüler gezielt auf das Zentralabitur vor, für das die Vorgaben jährlich überarbeitet und angepasst werden.

In allen Jahrgangsstufen werden die Schülerinnen und Schüler sowohl auf der sprachlichen als auch auf der kulturhistorischen Ebene geschult, damit sie das Ziel der historischen Kommunikation erreichen können. Um den Lernerfolg zu sichern und zu überprüfen, erfolgen in allen Jahrgangsstufen Überprüfungen des Lernerfolgs sowohl schriftlich als auch mündlich nach den von der Fachschaft vorgegebenen Kriterien. So wird sichergestellt, dass in den parallelen Klassen die gleichen Anforderungen gestellt werden und die Niveaus erreicht werden. Die Leistungsbewertung, hier wird unterschieden zwischen den „Schriftlichen Arbeiten“ und den „Sonstigen Leistungen“ (z. B. Vokabeltests, mündliche Leistungen, Referate) im Unterricht, richtet sich nach den rechtlich verbindlichen Grundsätzen, wie sie im Schulgesetz und der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Sek. I und Sek. II festgelegt sind.

Individuelle Förderung

Das Gymnasium Laurentianum bietet mehrere Möglichkeiten der individuellen Förderung an.

Eine dieser Möglichkeiten ist die Wochenplanarbeit in den Lernzeiten. Latein als Kernfach stellt in der Regel Aufgaben für 40-45 Minuten, das entspricht einer Lernzeit. Neben der Differenzierung in der Aufgabenstellung (z. B. durch freiwillige Zusatzaufgaben) kann jede/r das eigene Lerntempo selbst bestimmen und verbessert dadurch die Selbstständigkeit. Ausgenommen von den Wochenplanaufgaben ist das Vokabellernen. Dies soll täglich zuhause in kurzen überschaubaren Einheiten in Ruhe geschehen.

Eine weitere Fördermöglichkeit bietet die Lerninsel Latein für die Klassen 7 bis 9. Sie richtet sich an alle, die Lerndefizite ausgleichen wollen, aber auch an diejenigen, die ihre Leistungen verbessern wollen. Die Teilnahme ist freiwillig und erfolgt nach erfolgreicher Bewerbung an vier aufeinander folgenden Donnerstagen jeweils in der 8./9. Stunde. Allerdings besteht nach der freiwilligen Anmeldung eine Verpflichtung, an den 4 Stunden teilzunehmen. Eine Lerninselgruppe besteht aus maximal 8 Jugendlichen und wird von einer Lehrkraft des Faches Latein betreut. Diese stellt gemäß den gewünschten Themen Material zur Wiederholung und zum Üben zur Verfügung. Außerdem gibt sie bei auftretenden Fragen Hilfe. Die Lerninsel soll dazu befähigen, erfolgreich am Unterricht in der Klasse teilzunehmen.

Ein weiteres Projekt zur individuellen Förderung sind die„SchLAUfüchse“. Für dieses Projekt werden Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 7 angesprochen, die sich besonders leistungsstark und leistungsbereit zeigen, so dass sie für ihre Wochenplanaufgaben keine vier Lernzeiten benötigen. Deshalb treffen sich diese Schülerinnen und Schüler in der vierten Lernzeit, um an ihren selbst gewählten Projekten zu arbeiten. Auch werden die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach einem Projektthema beraten. Wie bei der Lerninsel ist die Teilnahme freiwillig und erfolgt nach Rücksprache mit den Interessenten, Eltern und dem Klassenleitungsteam. Die SchLAUfüchse bearbeiten ihre Projekte im 2. Halbjahr und stellen sie am Ende des Schuljahres ihren MitschülerInnen vor.

Wettbewerbe

In jedem Jahr richtet sich der Wettbewerb „Aus der Welt der Griechen“ vornehmlich an die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 und 7, um sie zu einer vertieften Beschäftigung mit der Welt der Antike zu motivieren.

An die LateinschülerInnen der Jahrgänge 7 bis EF richtet sich der Gruppenwettbewerb des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen Latein. Dabei erstellt die Gruppe zu einem vorgegebenen Thema einen Wettbewerbsbeitrag nach eigenen Vorstellungen.

Der Solo-Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 bis 10. Sie erstellen ein zweiminütiges Video zu einem vorgegebenen Thema (meistens im Oktober). Im Januar bestreiten sie einen ganzen Vormittag mit unterschiedlichen Aufgaben an einer zuvor festgelegten Schule in ihrer Umgebung.

An OberstufenschülerInnen richtet sich das „Certamen Carolinum“. Hierbei muss in der ersten Runde ein Beitrag zu einem von mehreren vorgegebenen Themen erstellt und eingeschickt werden. Bei entsprechendem Erfolg wird man zur zweiten Runde zu einer Klausur zugelassen. War man auch hier erfolgreich, wird man zur Endrunde (in der Regel nach Aachen) eingeladen, wo man nach einem kurzen Vortrag ein Kolloquium mit einer Prüfungskommission führt.

Bei allen Wettbewerben winken attraktive Preise, z.T. bis hin zur Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes.