Ergebnisse der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2025 – viele Parallelen aber auch einige Unterschiede zum bundesweiten Ergebnis

Das Gymnasium Laurentianum blickt auf eine lange Tradition der politischen Bildung zurück. Seit vielen Jahren nehmen die Schüler an der Juniorwahl zu allen Europawahlen, Bundestagswahlen und Landtagswahlen teil. Auch in diesem Jahr erhielten die Schüler die Gelegenheit, in der Schulwoche vor der Bundestagswahl unter realistischen Bedingungen ihre Stimme abzugeben – ein wertvoller Beitrag zur politischen Bildung.

Unter der engagierten Anleitung von Politiklehrern des Laurentianum wurde eine Wahlkommission aus Schülern gebildet, die sowohl die Durchführung als auch die Auszählung der Stimmen übernahm. Nach Schließung der Wahllokale am Freitag wurden die Ergebnisse umgehend an die Bundeswahlleitung der Juniorwahl in Berlin übermittelt, wo sie in das bundesweite Wahlergebnis einflossen. Insgesamt nahmen an der Juniorwahl 2025 über 4500 Schulen bundesweit teil.

Die Ergebnisse am Laurentianum sind eine große Überraschung: Die Linke wurde stärkste Partei und erhielt 25,8% der Zweitstimmen, gefolgt von der CDU mit 19,4% und der SPD mit 16,7%. Die Grünen, traditionell stark am Laurentianum, erreichten nur noch 10,0%, während die FDP, ebenfalls bisher immer mit guten Ergebnissen am Laurentianum, bei 7,4% landete. Die AfD, früher zwischen 0,0% und 3,0%, erhielt 7% und das BSW kam auf 4,0%, während die sonstigen Parteien insgesamt 9,7% erhielten.

Im Vergleich zur Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 am Laurentianum zeigt sich eine starke Veränderung. Die deutlichsten Verluste gab es für die Grünen (-14,7 Prozentpunkte) und für die FDP (-9,7 Prozentpunkte). Eindeutiger Wahlsieger sind die Linken (+17,1 Prozentpunkte). Die CDU hat ebenfalls deutlich zugelegt (+5,8 Prozentpunkte), während die SPD (-4,2 Prozentpunkte) zu den Wahlverlierern zählt.

Genauso spannend ist der Vergleich zu den bundesweiten Ergebnissen: hier zeigt sich, dass Die Linke nicht nur am Laurentianum sondern in der Altersgruppe aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Juniorwahl den ersten Platz besetzt. Auch die etablierten Parteien CDU, SPD, Grüne und FDP haben unter den Lernenden am LAU einen ähnlichen Stellenwert wie bundesweit und sind in der gleichen Reihenfolge gewählt worden.

Vergleichsweise wenig Zustimmung erhielt die AfD, die sich, bundesweit auf dem 2. Platz der Stimmenzahl, am LAU nur auf dem 6. Platz findet. Hier haben die Schülerinnen und Schüler des Laurentianum deutlich gegen den Trend gewählt.

Die Wahlbeteiligung lag mit etwa 70% über der von 2021. Schulleiter Malte Prigge zeigte sich zufrieden: „Vor dem Hintergrund, dass wir während der Wahlwoche in unseren Schulen eine massive Krankheitswelle hatten und deswegen sehr viele nicht an der Wahl teilnehmen konnten, ist diese recht hohe Wahlbeteiligung ein Zeichen für das große politische Interesse unserer Schüler.“

Die Juniorwahl hat sich als bedeutendes Instrument zur politischen Bildung etabliert. Sie ermöglicht den Schülern nicht nur eine Einübung in demokratische Prozesse, sondern fördert auch eine aktive Auseinandersetzung mit den Parteien, deren Programmen und Kandidaten. Lars Boesenberg, Organisator der Juniorwahl am Laurentianum: „Durch die realitätsnahe Simulation eines Wahlprozesses werden die Jugendlichen an die demokratische Partizipation herangeführt und lernen, wie wichtig ihre Stimme für die Gestaltung der Gesellschaft ist.“

Die intensive unterrichtliche Vorbereitung auf die Juniorwahl hat das Interesse der Schüler merklich gesteigert. Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine außergewöhnliche und besonders wichtige Wahl handelt, haben viele Schüler sich intensiv mit den Themen auseinandergesetzt, die sie betreffen. Diese Auseinandersetzung stärkt auch das Bewusstsein für die eigene Verantwortung als Wähler.

Insgesamt zeigt die Juniorwahl am Gymnasium Laurentianum eindrucksvoll, wie wertvoll solche Projekte für die politische Bildung sind. Sie bieten den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, sondern die Ergebnisse dieser Wahl sind ein Spiegelbild der Meinungen und Einstellungen junger Menschen und verdeutlichen, wie wichtig es ist, sie in den politischen Diskurs einzubringen.