1. Preis für MINT-Mädchenförderung
Das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft und die Colpan-Stiftung haben die MINT- Mädchenförderung am Gymnasium Laurentianum im Rahmen eines Wettbewerbs mit einer Fördersumme von 15000 Euro ausgezeichnet. Den Preis erhält die Schule sowohl für die bereits erfolgreiche Arbeit im MINT-Bereich, als auch für das, was sie sich als nächsten Schritt vorgenommen hat. Das damit verbundene Preisgeld wird für die Ergänzung des aktuell entstehenden Schülerlabors um mobile Komponenten genutzt werden.
Statistiken zeigen, dass die Begeisterung von Mädchen für die MINT-Fächer häufig deutlich geringer ist als die der Jungs. Dass das so nicht bleiben muss zeigt das Gymnasium Laurentianum: die Aktivitäten der vergangenen Jahre und das Konzept für die kommenden Jahre sind nun ausgezeichnet worden. Die MINT-Koordinatoren Philipp Schulte und Janin Lienemann nahmen die Auszeichnung gemeinsam mit Schulleiter Malte Prigge aus den Händen des Stifters Meltin Colpan entgegen.
Trotz jahrelanger Forschung weiß die Wissenschaft bis heute nicht, warum es diesen Interessensunterschied von der Schule bis hin zur Berufswahl gibt. Was man weiß, ist, dass es keinen generellen Unterschied beim Zugang zu naturwissenschaftlichem Denken zwischen den Geschlechtern gibt. Mädchen sind genauso talentiert und fähig wie Jungs. Und auch das Interesse ist in den jüngeren Jahrgängen ähnlich ausgeprägt. Dieses zu bewahren könnte der Schlüssel dazu sein, dass Mädchen den Vorteil eines MINT-Leistungskurses für ein späteres naturwissenschaftliches oder eines daran angelehnten Studiums, wie z.B. Medizin, häufiger nutzen.
Ausgehend von diesen Beobachtungen hat sich das Laurentianum schon vor vielen Jahren mit der Frage beschäftigt, wie das Interesse der Mädchen für den MINT-Bereich erhöht werden kann. Und dann wurde gehandelt: u.a. wurde bei der Einstellung von Lehrkräften für die MINT-Fächer bewusst darauf geachtet weibliche Lehrkräfte einzustellen – immer mit dem Hintergedanken, dass diese als Role Models, also Rollenvorbilder, die Akzeptanz der Mädchen für das von ihnen vertretende Fach erhöhen. Dass dies gelungen ist, zeigen die Wahlzahlen der Mädchen zu naturwissenschaftlichen Leistungskursen am LAU: mit 54% im letzten Abiturjahrgang deutlich mehr als im statistischen Schnitt.
Diese Bestätigung hat die Schule in den vergangenen Jahren einen nächsten Schritt wagen lassen: zusammen mit dem Verein phaenomexx hat sie Lernumgebungen vorbereitet und Schülerinnen und Schüler zu science buddies ausgebildet, deren Aufgabe es ist, jüngere Schülerinnen und Schüler beim Forschungs- und Lernprozess in der Lernumgebung anzuleiten. Damit werden sie automatisch zu Role Models für die Jüngeren. In den beiden vergangenen Jahren kamen so jeweils über 500 Schülerinnen und Schüler der umgebenden Grundschulen nicht nur mit besonders spannend aufbereiteten naturwissenschaftlichen Inhalten in Berührung, sondern konnten auch weibliche Rollenvorbilder erleben. Die überaus positiven Erfahrungen haben den Wunsch wachsen lassen, das Konzept noch auszubauen und den Grundschulen weitere MINT-Angeboten zu machen.