Mord im Märchenland
Nach der Premiere vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern am Morgen im vollbesetzten PZ spielten sie am Nachmittag ein weiteres Mal für Eltern und Angehörige – diesmal mussten sogar noch zusätzliche Stühle gestellt werden, so groß war das Interesse. Größer war nur die Nervosität der Nachwuchsschauspieler vor dem für die meisten ersten Auftritt vor so vielen Menschen. Die war aber schnell vergessen, als es erst einmal losgegangen war.
Gespielt wurde ein witziger, kriminalistischer Märchenmix um Außenseiter, Vorurteile und Helikopter-Mütter. Ein von Prinzessin Sophie an die Wand geworfener Frosch hat sich in einen Prinzen verwandelt, was wiederum Rosenrot dazu bewegt ihre goldene Kugel regelmäßig in den Brunnen fallen zu lassen, in der Hoffnung, dass ein Frosch diese zurückbringt. Diese wirft sie dann an die Wand, in der Hoffnung, dass er sich ebenfalls in einen Prinzen verwandelt.
Ihre Hoffnung hat sich bislang nicht erfüllt, so dass die Zahl der toten Frösche im Märchenland massiv ansteigt und die Polizei auf den Plan gerufen wird. Schnell ist man sich einig, dass nur der asoziale, obdachlose Wolf als Täter in Frage kommt. Eine einzige Fürsprecherin hat der Wolf: das Rotkäppchen, das heimlich in den Wolf verliebt ist und ihn sogar heiraten möchte. Dieser Plan stößt auf allgemeines Befremden und Ablehnung – insbesondere der Jäger, der selber eine Heirat mit dem süßen Rotkäppchen plant. Und auch der Prinz ist gegen die Heirat, denn er liebt nicht seine Verlobte Dornröschen, sondern ….. Ein solches Chaos hat das Märchenland noch nicht erlebt und erst im Laufe des Stückes lösen sich alle Verwicklungen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler, die Helfenden der begleitenden Technik AG brachten das Stück unter der Leitung der Regisseurin Michaela Kleine Kreutzmann begeisternd auf die Bühne im PZ und wurden durch einen lang anhaltenden Applaus des Publikums belohnt. Spätestens da hatte sich die viele Arbeit, u.a. auch an einem zusätzlichen Probenwochenende, gelohnt.
Was für alle Beteiligten außerdem bleibt, ist die Erfahrung an einem großen Projekt mitgewirkt zu haben und dieses gemeinsam geschafft zu haben. Für die Persönlichkeitsentwicklung gibt es kaum etwas Besseres, als sich einfach mal ins „Rampenlicht“ zu stellen und dafür ein positives Feedback zu bekommen. Deshalb spielt Theater am Laurentianum eine so große Rolle!