Serie: gLAUbal – Laurentianum in der Welt
Alexandra A.: Iowa (USA)
Wer als junger Mensch zehn Monate im fernen Ausland verbringt, hat zwangsläufig mit Heimweh zu kämpfen. Alexandra A. geht es während ihres Auslandsjahres in den USA jedoch so gut, dass sie an derartige Gefühle gar keinen Gedanken verschwendet, im Gegenteil: „Die größte Herausforderung war nicht der Austausch, sondern tatsächlich die Zeit danach“, erinnert sich die Warendorfer Schülerin des Gymnasium Laurentianum zurück.
Sie muss sich erst wieder an das Leben in Deutschland gewöhnen, denn das war ja während ihrer Abwesenheit munter weitergelaufen. Ihre Freundinnen und Freunde befinden sich bereits in der höheren Oberstufe, Alexandra bleibt ein Jahr hinter ihnen zurück und muss sich an viele neue Gesichter gewöhnen. „Unter anderem diese Schulsituation war schon ein ziemlicher Stress“, erklärt sie.
Ganz im Gegensatz zu ihrer Reise über den großen Teich: Mit der Organisation „education first“ geht’s Richtung Iowa. Sie kommt in eine kinderlose Familie, welche die damals 17jährige schnell als ihr „erstes Kind“ ansieht und sehr viel mit ihr unternimmt – eine klassische Win-Win-Situation. Das ist auch gut so, denn Alexandra besucht eine recht große Schule, hat somit etwas Schwierigkeiten, sozialen Anschluss zu finden und ist dementsprechend noch unsicher.
Dies legt sich spätestens mit den Football-Turnieren, bei denen sich die Schulen untereinander messen und Alexandra ihr Team als Cheerleaderin anfeuert. Auch über die nette Gastfamilie kommen Kontakte zu Gleichaltrigen zustande, Alexandra wird Teil einer Fünfergruppe, die sich nicht mehr aus den Augen verliert. „Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas wie eine „zweite Familie“ gibt, aber ich habe meine auf jeden Fall gefunden“, strahlt sie.
Sie knüpft jedoch nicht nur enge Kontakte im fremden Land, sondern bereist während ihres Aufenthaltes ganze zehn Bundesstaaten – möglich macht dies ihr Gastvater, der als CEO einige Geschäftsreisen unternimmt und Alexandra oft mit an Bord hat. Kein Wunder, dass Alexandra nach diesen eindrücklichen Erfahrungen voller Überzeugung behauptet, sie sehe ihre persönliche Zukunft nicht mehr in Deutschland. Eben keine Spur von Heimweh.